Was ist Paranormal Women's Fiction

Was ist Paranormal Women’s Fiction und warum ist sie gerade jetzt so wichtig für Frauen über 40?

Die Buchserie „Hüterin der magischen Wesen“, an der ich gerade arbeite, ist nicht nur Urban Fantasy, sondern gehört auch in das Genre „Paranormal Women’s Fiction“, die es seit ein paar Jahren in den USA gibt. Doch was ist das für ein Genre und was macht es aus?

Was ist Paranormal Women’s Fiction?

Paranormal Women’s Fiction (kurz PWF) ist ein noch relativ neues Subgenre, das übernatürliche Elemente mit den Lebenserfahrungen von Frauen ab 40 verbindet. Anders als in der klassischen Urban Fantasy, wo oft junge Heldinnen im Mittelpunkt stehen, dreht sich PWF um Protagonistinnen, die bereits mitten im Leben stehen – und dann plötzlich mit magischen Kräften oder übernatürlichen Welten konfrontiert werden.

Diese Frauen sind keine unerfahrenen Teenager, die ihre Bestimmung suchen. Sie haben bereits Karrieren aufgebaut, Beziehungen gelebt, vielleicht Kinder großgezogen oder Verluste erlitten. Wenn sie dann mit 40+ entdecken, dass sie magische Fähigkeiten haben oder zur Hüterin übernatürlicher Wesen werden, bringen sie Lebenserfahrung, Pragmatismus und eine ganz andere Perspektive mit.

In PWF geht es nicht nur um spektakuläre Kämpfe gegen das Böse, sondern auch um Themen wie Neuanfang, Selbstfindung nach großen Veränderungen, die Balance zwischen Verantwortung für andere und Selbstfürsorge. Die Magie ist oft ein Katalysator für persönliches Wachstum – nicht das Ende der Reise, sondern der Beginn eines neuen Kapitels.

Was ist Paranormal Women's Fiction?

Warum ist Paranormal Women’s Fiction heute so wichtig für Frauen über 40?

Frauen in den Vierzigern und darüber erleben oft tiefgreifende Veränderungen: Kinder werden erwachsen, Karrieren stagnieren oder verändern sich, Beziehungen werden neu definiert, die eigene Sterblichkeit wird bewusster. Genau hier setzt PWF an und bietet sowohl Eskapismus als auch Inspiration.

Die Protagonistinnen dieser Geschichten zeigen, dass das Leben mit 40+ nicht vorbei ist, sondern dass die besten Abenteuer noch kommen können. Sie verkörpern die Botschaft: „Du denkst, du kennst dich? Warte ab, was noch in dir steckt!“ Besonders relevant ist PWF in dieser Zeit, in der die Gesellschaft Frauen über 40 oft unsichtbar machen möchte. Die Kultur feiert Jugend, aber PWF sagt: „Die interessantesten Geschichten beginnen erst, wenn du weißt, wer du bist – und bereit bist, alles über Bord zu werfen, was nicht mehr passt.“

Welche Rolle wird Paranormal Women’s Fiction in der Zukunft spielen?

In den nächsten Jahren wird PWF hoffentlich zu einem wichtigen Trend im deutschsprachigen Fantasy-Bereich werden. Die Babyboomer-Generation wird älter, die Generation X erreicht die Lebensmitte, und beide Gruppen suchen nach Geschichten, die ihre Lebenswirklichkeit widerspiegeln – denn bei den ganzen Schul- und Academy-Romanen können wir uns höchstens noch mit den Lehrerinnen identifizieren.

Ich hoffe, dass bis 2027 PWF in Deutschland so etabliert sein wird wie Women’s Fiction heute. Verlage werden, wenn es nach mir geht, eigene PWF-Imprints gründen, und der Begriff wird in Buchhandlungen genauso geläufig sein wie „Romantasy“.

Besonders spannend: PWF wird auch Themen wie Wechseljahre, Scheidung, Wiedereinstieg ins Berufsleben oder die Pflege alternder Eltern mit magischen Elementen verbinden. Diese Geschichten werden zeigen, dass gerade in den vermeintlich schwierigsten Lebensphasen die größte Transformation möglich ist.

Paranormal Women's Fiction für Frauen ab 40 verbindet Alltag mit Magie

So steigst du in Paranormal Women’s Fiction ein!

Als Leserin:

  • Suche nach Urban Fantasy mit Protagonistinnen über 40, wie z.B. meine Kurzroman-Serie: „Die Hüterin der magischen Wesen“!
  • Achte auf Themen wie Neuanfang, späte Berufung oder magische Erweckung
  • Bevorzuge Geschichten, die realistische Alltagsprobleme mit übernatürlichen Elementen verbinden, also Urban Fantasy

Als Autorin:

  • Entwickle eine Heldin mit echten Lebenserfahrungen und -narben
  • Frage dich: „Was würde eine 45-jährige Krankenschwester tun, wenn sie plötzlich Vampire behandeln muss?“
  • Integriere typische Midlife-Themen: Identitätskrisen, Verantwortung für andere, Selbstfindung
  • Zeige, wie Lebenserfahrung zum Vorteil wird, nicht zum Hindernis

Inspiration finden:

  • Lies amerikanische PWF-Autorinnen wie K.F. Breene oder Shannon Mayer
  • Erkunde deutsche Urban Fantasy mit älteren Protagonistinnen
  • Beschäftige dich mit den echten Herausforderungen von Frauen in der Lebensmitte

Paranormal Women’s Fiction ist mehr als nur ein Trend – sie ist die überfällige Antwort auf die Frage: „Wo sind die Geschichten für uns?“ Für Frauen, die wissen, dass die beste Version ihrer selbst noch nicht geschrieben ist.

4 Gedanken zu „Was ist Paranormal Women’s Fiction und warum ist sie gerade jetzt so wichtig für Frauen über 40?“

  1. Pingback: KW33/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society

  2. Sehr spannend! Komplett neu für mich. Und es trifft einen Nerv bei mir. Tatsächlich vermisse ich entsprechende Literatur, ich war mir bis zu diesem Blogartikel dessen nur noch nicht bewusst.

    1. Liebe Sabine!

      Danke dir! Ich bin vor einigen Jahren auf den Begriff PWF gekommen und lese diese Bücher auch unheimlich gerne. Deshalb wollte ich auch einen der ersten deutschsprachigen Romane schreiben, die auch in Deutschland spielen, denn bisher gibt es nur Übersetzungen aus England. 
Viel Spaß beim Entdecken des Genres und liebe Grüße!

  3. Liebe Julia, vielen Dank für diesen Bericht, der eigentlich längst überfällig war. Nur leider war mir das bis jetzt gar nicht wirklich bewusst. Ich selber bin 60+ und viele der aktuellen Veröffentlichungen im deutschsprachigen Raum finde ich eher nervig. Englische Buchtitel von deutschsprachigen Autor:innen. Dann tummeln sich da Halbwüchsige oder sehr junge Erwachsene, die sich mit pubertären Gedanken und Verwirrungen herumschlagen und wenn dann noch dieses erzwungene „spicy“ mit dazukommt, ist für mich Ende. Dann wird das Buch zugeklappt und verschwindet ganz schnell in der Versenkung. Oftmals ist es leider auch immer noch so, dass die jungen Frauen zwar ebenfalls gegen das „Böse“ oder eben gegen den Antagonisten kämpfen. Aber trotzdem ist da auch das starke, übermächtige und magische Wesen, dass immer und überall zu Hilfe eilt und das arme Mädchen beschützt.
    Schade. Ich dachte eigentlich, dass wir langsam darüber hinaus sind. Gerechterweise muss ich auch zugeben, dass ich wohl nicht zur Zielgruppe dieser Art von Fantasy gehöre.
    Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und auf einen großen Schatz an Lebenserfahrung zurückgreifen können, gibt es im Fantasy Genre leider viel zu selten. Umso gespannter bin ich schon auf deine Hüterin
    Ganz liebe Grüße.

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